Wort

Wort ist in der Heiligen Schrift die Willensoffenbarung Gottes, des Geistes, als Wort Gottes.

Der Schöpfung gegenüber ist das Wort die schaffende und erhaltende Kraft (Psalm 33,6.9; Hebräer 11,3; 1. Mose 1,3). Es ist ein Allmachtswort, wodurch die Schöpfung erhalten (2. Petrus 3,7; Hebräer 1,3) und zu Seinen Diensten gebraucht wird (Psalm 147,15; Psalm 148,8). Sehr oft steht in der Schrift das Wort dem Menschen gegenüber, entweder ohne Beisatz (Markus 4,14; Galater 6,6; Jakobus 1,21), oder mit dem Zusatz „Gottes“ (Lukas 8,11; Johannes 10,35; Apostelgeschichte 13,46; Römer 10,17; 2. Korinther 2,17; Hebräer 4,12; Hebräer 13,7), des Herrn (Jesaja 2,3; Jeremia 6,10; Jeremia 22,29; Apostelgeschichte 13,48; 2. Thessalonicher 3,1), Christi (Johannes 14,23; Kolosser 3,16).

Gottes Wort ist in seinen Eigenschaften „gerecht und heilig“ (Psalm 119,137.140), wahrhaftig (2. Samuel 7,28; Psalm 33,4; Psalm 93,5; Psalm 119,33.160; Sprüche 30,5; Johannes 17,17; 2. Timotheus 2,15; Titus 1,9; 2. Petrus 1,19; Jakobus 1,18; Offenbarung 19,9; Offenbarung 22,6). Es ist ein Brunnen der Weisheit (Psalm 119,104.130), unveränderlich und ewig (Jesaja 40,8; Psalm 119,89; Matthäus 24,35; 1. Petrus 1,18), trotz aller Hindernisse ist es wirksam (Jesaja 55,11; Jeremia 5,14; Psalm 119,91; Matthäus 4,4; Apostelgeschichte 6,7; Apostelgeschichte 12,24; Apostelgeschichte 19,20; 2. Timotheus 2,9), es verwundet (Jeremia 23,39; vgl. Hebräer 4,12) und heilt (5. Mose 32,47; Psalm 119,9.116; Lukas 4,18; 2. Timotheus 1,13; Titus 1,9; Hebräer 6,5). Gottes Wort ist ein Lebenswort (Johannes 6,24; Johannes 6,63.68; Johannes 8,51; Philipper 2,16), es ist aller Annahme wert (1. Timotheus 1,15). Bildlich heißt Gottes Wort ein Hammer, Feuer (Jeremia 5,14; Jeremia 23,29), ein Schwert (Epheser 6,17; Hebräer 4,12; Offenbarung 19,15), ein Licht, eine Leuchte (Psalm 119,105).

Inhaltlich enthält das Wort Gottes Gesetz und Evangelium, Befehle (2. Mose 20,1; 4. Mose 14,41; 5. Mose 6,6; 5. Mose 30,14; 5. Mose 32,46; Psalm 27,8; Römer 13,9), Verheißungen und Drohungen (2. Mose 9,20; 1. Samuel 3,19; 2. Könige 10,10; Jeremia 20,8; Jesaja 9,8; Jesaja 31,2; Römer 9,6). Befehle und Verheißungen stehen miteinander in Verbindung wie zum Beispiel beim Wasserbad der Taufe (Epheser 5,26), in der prophetischen und apostolischen Verkündigung (2. Timotheus 4,2). Es muss darum richtig gegliedert werden (2. Timotheus 2,15). Das Evangelium heißt auch das Wort vom Kreuz (1. Korinther 1,18), der Versöhnung (2. Korinther 5,19), vom Königreich (Matthäus 13,19), das Wort der Gnade (Apostelgeschichte 20,32), des Heils (Apostelgeschichte 13,26), oder auch nur das Wort (Apostelgeschichte 8,21; Apostelgeschichte 13,42; 2. Timotheus 4,2; Hebräer 2,1).

Gottes Wort wird den Menschen auf verschiedene Weise mitgeteilt.

Es kommt an Sein Volk vom Berge Sinai herab (2. Mose 20,1), die zehn Worte (5. Mose 4,13; 5. Mose 6,6; 5. Mose 27,26; 5. Mose 29,9; 5. Mose 30,14). Sein Volk ist der Träger des Wortes, um es der übrigen Menschheit zu übermitteln (Psalm 147,19; Jesaja 2,3; Micha 4,2; Micha 7,11). Im Alten und Neuen Bund geschah das durch die Propheten (1. Könige 17,24; Jeremia 1,9; Jeremia 5,14; Jeremia 23,28), durch die Evangelisten (Psalm 68,12), die Apostel (1. Thessalonicher 2,13) und die Lehrer (Hebräer 13,7), die im Namen Gottes redeten (5. Mose 18,19; Jesaja 44,26; Jeremia 44,16; Hesekiel 2,7; 1. Petrus 4,11)

Am vollkommensten hat Gott am Ende der Tage durch den Sohn, das fleischgewordene Wort geredet (5. Mose 18,19; Hebräer 1,2; Johannes 3,34; Johannes 1,14.17; Johannes 12,49; Johannes 14,10). Schon vor der Erscheinung Christi im Fleisch sind alle Gottesoffenbarungen in und an der Schöpfung durch Ihn, das ewige Wort, geschehen. Durch Ihn, die himmlische Weisheit, ist alles erschaffen (Sprüche 8,22; Lukas 11,49; Johannes 1,3.10; Hebräer 1,2), sie wird durch Ihn erhalten (Hebräer 1,3), durch Ihn, den Engel des Bundes (Maleachi 3,1) hat Gott mit den Erzvätern (1. Mose 48,16) mit Mose (2. Mose 23,21; 2. Mose 33,14) und den Propheten geredet.

Der Sohn Gottes ist als ewige Gottesoffenbarung das Wort Gottes im höchsten Sinne (Johannes 1,1; Johannes 5,7; Offenbarung 19,13).

Er ist das persönlich gewordene Wort Gottes von Ewigkeit her bei Gott, oder zu Gott hin. Gott ist verschieden von Ihm. Gott offenbart Sich in Ihm auf ewige Weise. Gott ist auf das Innigste mit Ihm verbunden oder mit Ihm vereinigt. Für Sich Selbst ist Er unerschaffen und Geist. Er offenbart Seinen ewigen Liebeswillen, Er macht Sich zum Gegenstand Seiner Erkenntnis und Liebe (Johannes 17,5; Kolosser 1,15; Hebräer 1,3).

Das Wort Gottes ist so aus Gott, ein Geist (Johannes 4,24), die Liebe (1. Johannes 4,8), es ist ewig, - der anfanglos gezeugte Sohn Gottes, mit dem Vater, gleich wie das Wort mit dem denkenden Geist, es fasst Ihn in Sich, ist innig mit Ihm vereinigt und doch verschieden von Ihm.

Das ewige Wort, das im Anfang war, ist nicht in Gott verschlossen geblieben, es ist offenbar geworden, es wurde hörbar und sichtbar; die Welt wurde durch das Wort erschaffen, es offenbarte sich hörbar und sichtbar.

Das für sich schon ewige, innergöttliche Urbild des geschöpflichen, menschlichen Wortes lehrte es den Menschen, veranlasste Ihn aus Sich herauszugehen, Sich zu äußern (1. Mose 2,16-23), es erschien den Menschen, in den gottebenbildlichen Mittelpunkt hinein und wirkte als dessen Leben und Licht (Johannes 1,4).

Es leuchtete auch forthin in die Finsternis durch den Sündenfall (Apostelgeschichte 14,17; Römer 2,14), um die Menschheit aus Finsternis und Tod wiederherzustellen.

Menschen, die Seine Lebens- und Lichtoffenbarung im Glauben aufnahmen, empfingen die Vollmacht, schon im Alten Bunde, Gotteskinder zu werden (Johannes 1,12).

Um die zerstreuten Kinder Gottes, die in der Vorbereitungszeit für die Lebens- und Lichtoffenbarung empfänglich sind, zusammenzubringen, wurde das Wort Fleisch, in menschlicher Weise hörbar und sichtbar.

Was von Anfang war, erschien in der Gestalt des Fleisches, wurde als Mensch in diese sichtbare Welt hineingeboren, wir haben es gehört, gesehen und betastet (1. Johannes 1,1), Seine Lieblichkeit geschmeckt (Hebräer 6,5) und Seine Herrlichkeit gesehen (Johannes 1,14).

Wer das lebendige Wort Gottes im Glauben aufnimmt wie den unvergänglichen Samen (vgl. Matthäus 13,23; Markus 3,14), wird wiedergeboren zur lebendigen Hoffnung (1. Petrus 1,23; 1. Johannes 1,3.5; Jakobus 1,8.21)

Er war das Wort, das Alpha und das Omega vor Seiner Menschwerdung. Er wird auch am Ende als Gottmensch erscheinen, wenn der ganze Liebesratschluss Gottes an Seiner Brautgemeinde vollführt wird. Das Wort der Verheißung wird dann durch Seine Person erfüllt.

Gottes Herrlichkeit, Seine Gnade und Wahrheit, Seine Gerechtigkeit und Liebe, wird dann vollkommen offenbart. Er heißt dann das Wort Gottes im vollkommensten Sinne (Offenbarung 19,13).



Abraham Meister "Namen des Ewigen"

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