Advokat, Tröster

Tröster ist der Heilige Geist.

Der griechische Ausdruck „parakletos“ bedeutet eigentlich „zu Hilfe gerufen“, besonders vor Gericht, der Anwalt, der Advokat, der Beistand, Fürsprecher, Fürbitter von Christus (1. Johannes 2,1), dann der Tröster, Helfer, vom Heiligen Geist gebraucht.

Es wird von Johannes benutzt von dem erhöhten Herrn: „Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten“ (1. Johannes 2,1)

Es ist das gleiche Wort, das Jesus vom Heiligen Geist gebraucht, das vielfach mit „Tröster“ übersetzt wird (Johannes 14,16)

Dort ist von einem anderen Tröster die Rede, unser Herr ist miteinbegriffen, dass Er Selbst den Jüngern ein solcher war. Das Wort übermittelt den Gedanken von allem, was Er für die Zwölfe war und alles was Er für sie tat. 

„Parakletos“ ist buchstäblich ein „terminis technicus“ des Gesetzes, in dem Sinne: „Ein Freund beim Gerichtshof.“ 

Wie unser Herr es hier gebraucht, kann es den entgegengesetzten Sinn mit enthalten: „Ein Freund vom Gerichtshof“, Gnade bringend von der Höhe. Johannes gebraucht das Wort in seinem Brief im üblichen Sinne: „Wenn wir sündigen, haben wir einen Freund beim Gericht, unseren Fall zu vertreten.“ 

Es wird ernst zu erwägen sein, dass durch den Satz: „Ein Fürsprecher bei dem Vater“ gemeint ist, durch Seine Vermittlung bewegt Christus den Vater, dass Er gnädig gegen die Sünder ist. 

Gott ist als der Vater immer gnädig und bereit. 

Der Gedanke kann allein der sein, als unser Tröster ist Christus mit uns identisch und Er spricht für uns, bringt zum Ausdruck unsere Reue und unser Verlangen nach Versöhnung mit Gott.

Dies erhebt die Frage, die schon mehrfach geäußert wurde, hinsichtlich der Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn mit der Einheit der Gottheit. 

Für unser Ziel aber ist die Lehre des Textes einfach, dass der Gläubige vor Gott versöhnt ist in Christo, im ganzen Bereich unserer Not auf der einen Seite und des Herrn Erlösungswerk auf der anderen Seite. Seine Verdienste sind nützlich für uns, in unserer Unzulänglichkeit als Gläubige ebenso wie in unserer Wiedergeburt. 

Er und Sein Wort sind die Antwort auf jede Antwortstimme und auf jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat von uns, die uns in die Verdammnis führen würde. Er ist Jesus Christus der Gerechte , nicht allein in Sich Selbst, sondern auch als unser Stellvertreter. Er hat das Gesetz erfüllt zu unseren Gunsten, und Seine Gerechtigkeit ist uns angerechnet (Römer 4,22-24). Die Fürsprache Christi besteht darum nicht als Vertretung jederzeit zu unseren Gunsten, wenn wir sündigen. 

Seine wahre Vertretung vor Gott ist die völlige und genügende Antwort in unserer Not. In Ihm haben wir Vergebung und in Ihm sind wir dargestellt bei dem Vater.

Der ganze Wert des Namens „Tröster“ (Johannes 14,16; Johannes 15,26) liegt in der Betonung unseres Herrn, dass Er durch den Geist immer mit den Jüngern sein will, Er will sie nicht einsam zurücklassen wie Waisenkinder, Er will zu ihnen kommen (Johannes 14,18).

Alles was Er für sie gewesen ist, will Er immer sein durch den Geist.

Er wird wohl der Tröster genannt, aber das Wort drückt nicht alles aus, was "Parakletos“ bedeutet. Dieses Wort ist bei Johannes bezüglich auf Christus selbst gebräuchlich, es wird auch mit „Advokat“ übersetzt (1. Johannes 2,1). Buchstäblich bedeutet es, einer, der nebenan Hilfe zuruft.

Ein unergründlicher Reichtum der Verheißung und der Zuversicht ist in diesem Wort enthalten. 

Es bedeutet, dass Er dem Gläubigen immer gegenwärtig ist und ständig bei ihm ist zu helfen, es ist alles das, was Christus in Seiner wunderbaren Gnade ist. 

Der Geist bringt die Gegenwart, die Hilfe des Herrn selbst.

Abraham Meister "Namen des Ewigen"

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