JHWH

Jahwe ist nächst „Elohim“ der meistgenannte Gottesname im Alten Testament, den die alte Lutherbibel mit „HErr“ übersetzt, im Unterschied zu „Herr“, was dem hebräischen „Adonai“ entspricht. Im Mittelalter ist aus Jahwe „Jehova“ entstanden. Der Jude spricht aus Ehrfurcht diesen Namen nicht aus, er bedient sich stattdessen des Namens „Adonai“. Der ursprüngliche Sinn von Jahwe ist „der Eine Selbstseiende“, buchstäblich wie in 2. Mose 3,14: „Ich bin, der Ich bin“, der dauernd Gegenwärtige, darum „der Ewige“.

Die göttliche Selbstaussage: „Ich bin, der Ich bin“ entspricht der oftmaligen Selbstbezeichnung Christi im Johannesevangelium: „Ego eimi“ - „Ich, Ich bin!“ (vgl. Johannes 4,26; Johannes 6,20.35.41.48.51; Johannes 7,28.29.33.34.36 Johannes; 8,12.16.18.23.24.28.58; Johannes 9,5.9; Johannes 10,7.9.11.14.36; Johannes 11,25; Johannes 12,26; Johannes 13,13.19.29; Johannes 14,3.6.9; Johannes 15,1; Johannes 18,7; vgl. Apostelgeschichte 9,5; Offenbarung 1,4.8; Offenbarung 4,8; Offenbarung 11,17; Offenbarung 16,5).

Die Wurzel „hawah“, von welcher Jahwe abgeleitet ist, bedeutet „werden“, „sein“.

Er ist demnach „der Seiende“, der Sich als „der Werdende“ bekannt macht. Er zeigt Sich also in einer „beständigen und zunehmenden Selbstoffenbarung“. Diese Deutung finden wir durch die Ableitung des Namens von „hawah“. Er ist der Eine Selbstseiende, der Sich Selbst offenbart. Der Name Jahwe ist im eigentlichen Sinne eine Steigerung des Gottesnamens „El“, „Eloah“, „Elohim“, dem bestimmte Vollkommenheiten (Attribute) beigefügt werden, wie Stärke und dergleichen. Das wesentliche „Sein“ wird weniger betont.

Die Bezeichnung des Namens Jahwe erscheint in der Bibel bei der Schöpfung des Menschen.

Gott (Elohim) sagte: „Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde“ (1. Mose 1,26). Der Mensch aber, wie er nach dem 2. Kapitel des 1. Buches Mose gebildet wurde, um ein Herrscher über die Schöpfung zu werden, ist ein Werk von „Jahwe Elohim“, das wird in der ganzen Schrift ausdrücklich betont.

Der Gottesname „Jahwe“ steht ausdrücklich mit der Erlösung in Verbindung.

Beim Eintritt der Sünde, als die Erlösung notwendig wurde, suchte Jahwe Elohim den Sünder (1. Mose 3,9-13) und Er kleidete ihn mit Röcken von Fellen (1. Mose 3,21).

Es ist hier ein eindrucksvolles Vorbild einer Rechtfertigung, die Jahwe Elohim durch ein Opfer ermöglichte (Römer 3,21.22).

Die erste bestimmte Offenbarung von Ihm Selbst durch Seinen Namen „Jahwe“ war in Verbindung mit der Erlösung des Volkes, da Er einen Bund mit ihm in Ägypten schloss (2. Mose 3,13-17).

Oft steht der Name Jahwe auch mit „Goel“ in Verbindung, was vielfach das Grundwort für „Erlöser“ ist (vgl. Hiob 19,25; Psalm 19,15; Jesaja 44,6.24; Jesaja 49,26; Jesaja 54,8; Jesaja 59,20; Jesaja 60,16; Jesaja 63,16; Jeremia 50,34; Daniel 6,28); einige Stellen haben auch die Verbindung von „Goel“ und „der Heilige Israels“ (vgl. Jesaja 41,14; Jesaja 43,14; Jesaja 47,4; Jesaja 48,17; Jesaja 49,7; Jesaja 54,5)

Der Erlöser führt auf die Vollkommenheiten Jahwes, welche auf die Sünde und das Heil des Menschen anzuwenden sind. Solche sind: Seine Heiligkeit (3. Mose 11,44.45; 3. Mose 19,1.2; 3. Mose 20,26; Habakuk 1,12.13); Seine Abscheu und Seine Beurteilung der Sünde (5. Mose 32,35-42; 1. Mose 6,5-7; Psalm 11,4-6; Psalm 66,18; 2. Mose 34,6.7); Seine Liebe und die Erlösung des Sünders, aber immer in Gerechtigkeit (1. Mose 3,21; 1. Mose 8,20.21; 2. Mose 12,12.13; 3. Mose 16,2; Jesaja 53,5.6.10)

Eine Erlösung ohne Blutvergießen ist in der Schrift unbekannt.

In dem Gottesnamen Jahwe liegt vor allem der Gedanke, dass Gott mit Israel einen Bund geschlossen hat (vgl. 2. Mose 19,3; 2. Mose 20,1.2; Jeremia 31,31-34).

In Beziehung auf die Erlösung des Menschen sind mit Jahwe verschiedene Namen verbunden, welche offenbar mit jeder Not des Menschen durch seinen Zustand der Verlorenheit zusammentreffen. Auf solche Namensverbindungen ist im Folgenden zu achten.

Abraham Meister "Namen des Ewigen"

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