Herzenskündiger

Herzenskündiger, oder Kündiger des Herzens, kommt nur in der Apostelgeschichte vor (Apostelgeschichte 1,24; Apostelgeschichte 15,8).

Petrus stellte die Entscheidung der Wahl eines Apostels für Judas Gott anheim, der allein die Tiefe des Herzens erkennt. Die Gemeinde wandte sich in feierlichem Gebet an Ihn, den Herzenskenner. Gott, der Kenner der Herzen, hat auch die Heiden durch den Mund des Petrus zum Heil berufen (Apostelgeschichte 15,8).

Wenn der Ausdruck „Herzenskenner“ auch nur in der Apostelgeschichte vorkommt, kommt es als Attribut Gottes noch verschiedentlich in der Bibel vor.

Bei der Wahl des Königs sagt Samuel: „Gott aber erkennt die Herzen“ (1. Samuel 16,7). Er prüft die Gedanken der Herzen und Nieren (Psalm 7,10), sie liegen aufgedeckt vor Ihm. Für Jeremia, der von Blutdürstigen bedrängt war, galt als Trost, dass Gott das Geheimste durchschaut (Jeremia 11,20), und darum gerecht urteilen kann. Gott nimmt es für Sich allein in Anspruch, dass Er die feinsten Regungen des Herzens erforscht (Jeremia 20,10). Gottes Beistand, der die Herzen und Nieren der Gerechten prüft (Jeremia 20,12) verleiht dem Gerechten Mut vor ungerechten Anklägern. Gott dem Herzenskündiger bleibt nichts verborgen, Ihm sind die Verborgenheiten des Menschenherzens bewusst (Psalm 44,22). Wie die Unterwelt und der Abgrund, sind Jahwe die Herzen der Menschen gegenwärtig (Sprüche 15,11). Er wägt die Herzen und durchschaut, was in der Seele vorgeht (Sprüche 24,12). Jesus sagte den Vertretern der Selbstgerechtigkeit unter ihrem Volk, dass ihre Herzensgesinnung anders ist, was Er mit dem Nachsatz begründet: „Gott aber kennt ihre Herzen“ (Lukas 16,15). Jesu Wissen um das Innere des Menschen wird auch mehrfach bezeugt (Johannes 2,24; Johannes 5,42; vgl. 2. Timotheus 2,19). Das Wort des Herrn fällt demnach das Urteil (vgl. 4. Mose 16,5; Psalm 1,6). Ein solches Wissen verleiht uns Trost, es wird auch dem Geist zugeschrieben (Römer 8,27).

Abraham Meister "Namen des Ewigen"

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